Sanierungskosten drücken massiv auf die Mieten
Die energetische Sanierung von Wohngebäuden ist inzwischen mit so hohen Kosten verbunden, dass die dadurch steigenden Mieten für viele Mieter unbezahlbar werden. Während aber in vielen Regionen eine Umlage der Sanierungskosten auf die Mieten nicht durchsetzbar sei, drohe in Großstädten soziale Segregation, warnt der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW).
Der Präsident des GdW, Axel Gedaschko, verdeutlichte die Problematik an einem Rechenbeispiel: Ein in den sechziger Jahren erbautes Wohngebäude fachgerecht zu sanieren sei mit so hohen Kosten verbunden, dass die Quadratmetermiete um 2,20 Euro angehoben werden müsse, um den finanziellen Aufwand des Vermieters aufzufangen. Die Energiekostenersparnis des Mieters durch die Sanierung betrage jedoch durchschnittlich nur 0,70 Euro, womit der Mieter die Differenz von 1,50 Euro pro Quadratmeter aus der eigenen Tasche zahlen müsse. Das, so Gedaschko, sei vielen Mietern finanziell nicht möglich. In vielen Gegenden wäre eine Umlage der Sanierungskosten auf die Mieten daher kaum möglich.
Durchsetzbar seien solche sanierungsbedingten Mieterhöhungen dagegen in zahlreichen Großstädten, in denen eine Wohnraum-Knappheit herrscht. Auch dort sind die Bewohner oftmals nicht in der Lage, die Mehrkosten zu tragen – das zwinge dann alteingesessene Mieter zum Auszug. In der Folge würden die teuer sanierten Citywohnungen dann von Gutverdienern bezogen.
Auch bei den Neubaupreisen erwartet der GdW Preissteigerungen von bis zu 5 %. Preistreibend werde sich hier die geplante Energieeinsparverordnung 2012 auswirken. Der Verband fordert daher die Politik zur Zurückhaltung auf, um die Vermieter nicht zu überfordern. Andernfalls werde man günstige Wohnungen quasi „wegsanieren“. Auch im Bereich der Forschung sprach sich Gedaschko für eine stärkere staatliche Förderung an.