Die deutschen Immobilienpreise: Osten vs. Westen

4140636135_41f9bcd4dfKurz nach der Wiedervereinigung lagen die Preise für Immobilien in der Westhälfte Deutschlands deutlich über denen der östlichen Bundesländer. Das galt sowohl für Mietobjekte als auch für Kaufobjekte. Die Ursachen waren einerseits, dass im Osten Deutschlands die im Westen üblichen Standards bei der technischen Ausstattung und des Gesamtzustands nicht erreicht werden konnten. Hinzu kam, dass eine Welle der Abwanderung vom Osten in den Westen einsetzte. Das bewirkte rasant ansteigende Zahlen von leerstehenden Objekten, so dass ein riesiger Angebotsüberhang im Osten Deutschlands entstand, der sich stark dämpfend auf die erzielbaren Mieten und Kaufpreise auswirkte.

Die weitere Entwicklung der Immobilienpreise in Deutschland
Die folgenden zwei Jahrzehnte brachten bei den Immobilienpreisen eine Entwicklung, die starke regionale Unterschiede nach sich zog. Wer ein Haus in Düsseldorf kaufen möchte, der kann sich auf die Standortvorteile verlassen. Auch Metropolen wie München und Frankfurt am Main ragen bei den Immobilienpreisen über den bundesweiten Durchschnitt hinaus. Dieses Phänomen der punktuell erhöhten Preise ist in den östlichen Bundesländern genauso zu finden. Beispiele dafür sind die Kaufpreise und Mieten, die beispielsweise in Berlin oder Leipzig erzielt werden.

Von welchen Kriterien hängen die Immobilienpreise ab?
Schaut man auf die Statistiken, die bei den Gutachterausschüssen geführt werden, zeichnet sich ein Trend ab. Er geht weg von der Preisbildung allein nach dem Wert des Grundstücks und der Bebauung. Die Nachfragesituation spielt eine zunehmende Rolle. Und die Nachfrage wird wiederum davon bestimmt, welche Chancen auf Arbeitsplätze es vor Ort gibt. Auch die vorhandenen Infrastrukturen werden stärker bei den Interessenten in den Mittelpunkt gerückt. Pluspunkte bekommen Immobilien in Städten, die eine stabile und wachsende Wirtschaft sowie gute Verkehrsanbindungen besitzen. Wie sehr sich die Qualität des Wohnumfelds auswirkt, wird an den Unterschieden deutlich, die bei den Immobilienpreisen auch innerhalb eines Stadtgebiets beobachtet werden können.

Immobilienpreise werden auch von den Folgekosten bestimmt
Besonders begehrt sind Gebäude, bei denen die künftigen Eigentümer dauerhaft mit niedrigen Unterhaltskosten rechnen können. Das ist bei Häusern mit hochwertigen Isolierungen der Fall. Ebenso stehen Gebäude mit Technik zur eigenen Erzeugung von Strom und Wärme beim Käuferinteresse stark im Fokus. Hinzu kommen die Möglichkeiten, in den Räumen das natürliche Licht so optimal wie möglich nutzen zu können. Der Denkmalschutz als Möglichkeit der Erlangung steuerlicher Vorteile rückt dagegen mehr und mehr in den Hintergrund. Bei diesen Immobilien lassen sich Höchstpreise nur noch dann erzielen, wenn man als Käufer einen Liebhaber eines bestimmten architektonischen Stils findet.

Bild: dorena-wm, CC

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